Während manche Leute den Silvesterabend ruhig vor dem Fernseher verbringen, feiern andere durch die ganze Nacht. Wenn Sie zu letzteren gehören und dazu auch noch unter Migräne leiden, sollten Sie sich Ihrer Migränetrigger bewusst sein. Denn Silvester (und Neujahr) bietet die besten Voraussetzungen für eine Migräneattacke.
In diesem Artikel geben wir eine Übersicht über die wichtigsten Migränetrigger zu Silvester, wie Sie sie vermeiden können und was zu tun ist, wenn Sie trotzdem noch eine Migräne bekommen. Mit den richtigen Infos sind Sie bestens auf Silvester und Neujahr vorbereitet, ungestört von Migräne.
Die größten Migräneauslöser zu Silvester
Wenn es um Migräne zu Silvester und Neujahr geht, dann sind es vier Auslöser, die immer wieder genannt werden: Alkohol, Lärm, Stress und schlechte Schlafgewohnheiten. Schauen wir uns diese Trigger der Reihe nach an!
Alkohol
Studien zeigen, dass Alkohol ein starker Trigger für manche Migränepatienten sein kann. Aber die Beziehung zwischen Alkohol und Migräne ist komplex. Bisher konnte zum Beispiel keine Studie nachweisen, dass Rotwein eher Migräne auslöst als andere alkoholische Getränke. Bewiesen ist aber, dass Migränepatienten anfälliger für alkoholinduzierte Kopfschmerzen sind als Leute, die nicht unter Migräne leiden. Bei Migränepatienten können selbst moderate Mengen an Alkohol solche Katerkopfschmerzen auslösen.
Was interessant ist: Forschungen des Migraine Trust und der US-amerikanischen Headache Foundation haben einen Zusammenhang zwischen dem Umfeld, in dem Alkohol getrunken wird, und der Wahrscheinlichkeit einer Migräneattacke gefunden. Migränepatienten, die Alkohol in einem entspannten Umfeld trinken, sind weniger anfällig für Migräne. Der Alkohol scheint in solchen Fällen sogar vor Migräne zu schützen, da er Stress reduziert. Laut Migraine Trust ist Alkohol wirklich nur ein Auslöser für eine sehr kleine Gruppe an Patienten, nämlich weniger als 6%.
Dr. Alessandro Panconesi zieht im Hinblick auf Alkohol und Migräne den Schluss: “Manche Migränepatienten vertragen wirklich keine alkoholischen Getränke, allerdings sind das sehr wenige, und eher nur in Verbindung mit anderen Triggerfaktoren wie zum Beispiel Stress.”
Wenn Sie wissen, dass Sie empfindlich auf Alkohol reagieren, sollten Sie zu Silvester also eher weniger trinken. Das zusätzliche Trinken von Wasser während der Nacht kann gegen die Kopfschmerzen am nächsten Tag helfen. Sie können die Wahrscheinlichkeit einer Migräne auch reduzieren, wenn Sie in einer entspannten Umgebung trinken.
Lärm
Auch Lärm wird oft als Auslöser für Migräne genannt, und die Verbindung ist auch wissenschaftlich belegt. Und auch wenn laute Geräusche selbst die Migräne nicht ausgelöst haben, können sie bestehende Migränesymptome verschlimmern. Lärm kann aber auch die Migräne verursachen und die Symptome danach noch verschlimmern.
Silvester ist traditionell voller lauter Geräusche, von Menschenmengen über Feuerwerke. Natürlich sind die wenigsten von der Idee begeistert, sich zu Silvester in einem stillen Raum abzuschotten, aber Sie können die Wahrscheinlichkeit einer Migräne auch schon stark verringern, wenn Sie sich immer wieder kurz aus der lauten Umgebung zurückziehen und beim Feuerwerk Ohrstöpsel tragen.
Stress
Vier von fünf Migränepatienten geben Stress als Auslöser ihrer Migräne an. Dabei ist es nicht so sehr der Stress selbst, der für die Migräne verantwortlich ist, sondern die Entspannung danach. Der Psychologe Dawn Buse erklärt:
“Nach einer sehr stressigen Zeitspanne kehrt der Körper zu seinem Normalzustand zurück und viele der aktiven Systeme beruhigen sich wieder. Das bedeutet aber auch einen Abfall von Cholesterin und anderen Stresshormonen, was eine Rolle beim Triggern einer Migräne spielen kann.”
Für viele von uns ist Silvester eine stressige Zeit, vollgepackt mit Plänen, dem Absagen von Plänen, Familienstreitereien und mehr. Sie können den Stress aber folgendermaßen minimieren:
- Planen Sie den Abend so bald wie möglich und haben Sie auch einen Alternativplan parat.
- Erstellen Sie ein Budget und versuchen Sie, nicht zu viel Geld auszugeben.
- Halten Sie sich beim Alkohol zurück.
- Eine Party zu Hause, wo Sie sich kurz zurückziehen können, ist besser als ein lauter Club.
- Planen Sie schon im Vorhinein, wie Sie am besten nach Hause kommen, wenn Sie unterwegs sind.
Schlechte Schlafgewohnheiten
Es gibt eine Vielzahl von Studien dazu, wie schlechte Schlafgewohnheiten sowohl die Anzahl der Migräneattacken steigern als auch bestehende Symptome verschlimmern können. Eine dieser Studien zeigt, dass ein Mangel an REM-Schlaf die Freisetzung von bestimmten Proteinen fördert, die vermutlich auch eine Rolle bei Migräne spielen. Alle Forschungen deuten darauf hin, dass regelmäßiger, erholsamer Schlaf extrem wichtig für Migränepatienten ist.
Zu Silvester ist es normal, nicht ausreichend oder vielleicht gar keinen Schlaf zu bekommen. Auch Alkohol kann die Schlafqualität negativ beeinflussen, da große Mengen den REM-Schlaf stark stören können. Besserer Schlaf durch weniger Alkohol kann aber eine wichtige Rolle bei der Vermeidung einer Migräne spielen.
Was, wenn ich trotzdem eine Migräne zu Silvester oder Neujahr bekomme?
Auch wenn Sie alles genau geplant und Ihre Migräneauslöser erfolgreich vermieden haben, ist die Möglichkeit einer Migräne nie komplett ausgeschlossen. Aber das bedeutet nicht, dass Sie keine Optionen mehr haben. Im Fall der Fälle können Sie immer noch auf eine der folgenden Notfallmaßnahmen zurückgreifen:
- Wenden Sie Ihre Akutbehandlung an. Wenn Sie Medikamente nehmen, achten Sie darauf, keinen Alkohol zu trinken.
- Legen Sie sich ein heißes oder kaltes Tuch in den Nacken.
- Meditation hat sich als schmerzlindernd erwiesen.
- Trinken Sie ausreichend Wasser.
- Ingwer soll verschiedenen Forschungen zufolge wirksam gegen Migräne sein.
Wenn Sie sich die oben genannten Tipps zu Herzen nehmen, sind Sie gut gerüstet für den Start in das neue Jahr. Genießen Sie also die Zeit ohne sich Sorgen über Migräne machen zu müssen!
