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Asger Hee Stjernholm, MSc

Alles, was Sie über menstruelle Migräne wissen müssen

Für Frauen, die unter menstrueller Migräne leider, kann die Periode oder die Zeit kurz davor fast unerträglich sein.
Eine menstruelle Migräne unterscheidet sich in ihren Symptomen nicht von anderen Migräneattacken – also Kopfschmerzen, Übelkeit und in manchen Fällen Aurasymptome wie blitzende Lichter oder blinde Flecken.

Was eine menstruelle Migräne von der regulären Migräne unterscheidet, ist der Trigger. Sie wird von den Hormonen ausgelöst, die vom Menstruationszyklus beeinflusst werden. Daher kommt auch der Begriff ‘hormonelle Migräne’, der dasselbe Phänomen beschreibt.

Wer leidet an menstrueller Migräne?

Frauen leiden dreimal häufiger an Migräne als Männer. Allerdings sind ihre Kopfschmerzen nicht immer von Hormonen abhängig.

Und dennoch geben 60% der Migränepatientinnen an, dass ihre Symptome von ihrem Menstruationszyklus abhängig sind, und das von der Pubertät bis in die Wechseljahre – und in manchen Fällen sogar noch länger!

Manche Frauen haben ihre erste Migräne, wenn sie Teenager sind, gleichzeitig mit dem Einsetzen ihrer Periode. Das kann eine sehr unangenehme Erfahrung sein, aber zu verstehen, was genau im eigenen Körper vor sich geht ermöglicht den ersten Schritt zum richtigen Umgang damit.

In anderen Fällen erleiden Frauen ihre erste Migräne erst in der Perimenopause, also dem Abschnitt der Wechseljahre, der ein bis zwei Jahre vor und nach der Menopause liegt und den eigentlichen ‘Wechsel’ darstellt.
Zu diesem Zeitpunkt produzieren die Eierstöcke weniger Östrogen als vorher, was die hormonellen Veränderungen zu Beginn der Periode bemerkbarer macht.

Selbst nach der Menopause sind zyklische hormonelle Veränderungen noch möglich. Diese Veränderungen sind nicht mehr stark genug, um noch eine Periode auszulösen, aber sie können immer noch menstruelle Migräne triggern.

Was löst menstruelle Migräne aus?

Menstruelle Migräne wird Experten zufolge entweder durch einen Östrogenabfall oder durch die Freisetzung von Prostaglandinen (chemische Verbindungen die sich ähnlich wie Hormone verhalten) ausgelöst.

Kurz vor dem Beginn der Periode fällt der Östrogenspiegel ab. Da Östrogenrezeptoren im gesamten Nervensystem vorhanden sind, geht man davon aus, dass der plötzliche Östrogenmangel einen Anstieg der Übertragung von Schmerzsignalen und damit einen verringerten Schutz vor Kopfschmerzen bietet. In den ersten Tagen der Periode wird Prostaglandin freigesetzt – das sind die Gewebestrukturen, denen wir für Periodenkrämpfe zu danken haben. Das Verkrampfen der Muskeln steigert die Aktivität der Schmerzrezeptoren, was Kopfschmerzen wahrscheinlicher macht.

Frauen, die unter Menstruationsmigräne leiden, sind aller Wahrscheinlichkeit nach überdurchschnittlich sensibel gegenüber hormonellen Veränderungen vor und während der Periode.

Wann tritt eine hormonelle Migräne auf?

Migräne tritt normalerweise zu Beginn der Periode auf. Allerdings ist das nicht für alle Frauen der Fall…

Migräne vor oder während der Periode

Am häufigsten tritt Migräne in den zwei Tagen vor der Periode auf, oder in den ersten drei Tagen während der Periode.

Um herauszufinden, ob Sie an menstrueller Migräne leiden, ist das Führen eines Zyklus- und Migränetagebuchs hilfreich. Sie sollten Ihre Symptome über mindestens drei Monate verfolgen, um Muster erkennen zu können.

Migräne zu anderen Zeitpunkten im Zyklus

Migräne kann noch durch viele andere Faktoren als den Östrogenabfall oder die Freisetzung von Prostaglandinen ausgelöst werden. Zum Beispiel kann es sein, dass Sie aufgrund von PMS vermehrt Lust auf Süßes oder Alkohol haben – was ebenso eine Migräne triggern kann. Oder Sie sind anfälliger für Stimmungsschwankungen oder Stress, ebenfalls bekannte Auslöser von Migräne.

Migräne nach der Periode oder zu anderen Zeitpunkten im Zyklus wird normalerweise nicht als menstruelle Migräne klassifiziert.

Migräne während der Schwangerschaft

Leider haben manche Frauen auch während der Schwangerschaft Migräne. Das liegt am starken Östrogenanstieg während des ersten Trimesters; der Östrogenspiegel bleibt während der gesamten Schwangerschaft hoch.

Die gute Nachricht: nach dem Östrogenanstieg in den ersten drei Monaten verschwindet die Migräne oft. Doch nach der Entbindung fällt der Spiegel wieder ab, was dazu führt, dass die Migräne oftmals zurückkommt.

Wie kann ich menstruelle Migräne behandeln?

Man kann versuchen, hormonelle Migräne einerseits mit speziellen Hormonbehandlungen und andererseits mit herkömmlichen Migränebehandlungen in den Griff zu bekommen.

Migränebehandlungen

Herkömmliche Migränebehandlungen wie Schmerzmittel und Arzneimittel gegen die Übelkeit sind bei der Behandlung menstrueller Migräne genauso wirksam wie bei Migräne, die von anderen Triggern ausgelöst wird.
Arzneimittelfreie Behandlungen sind ebenso eine Option.

Hormonbehandlungen

Es gibt eine Reihe von Behandlungen für hormonell bedingte Symptome.

Beispielsweise bemerken manche Frauen eine Verringerung ihrer Migräne, wenn sie hormonelle Verhütungsmethoden wie die Pille benutzen. Andererseits gibt es Frauen, die genau dann Migräne bekommen, wenn sie die Pille nehmen. Sie sollten daher immer zuerst mit Ihrem Arzt sprechen bevor Sie hormonelle Verhütung gegen Ihre Migräne einnehmen, und etwaige körperliche Veränderungen besprechen.

Hormonbehandlungen können angewendet werden, um den Östrogenspiegel zu stabilisieren. Wenn Sie die Pille nehmen, können so die Placebo-Tage (die Tage, an denen kein Östrogen eingenommen wird) reduziert oder eliminiert werden. Genauso können Packungen mit weniger Placebo-Tagen oder solche, die nicht jeden Monat Placebo-Tage beinhalten, verwendet werden. Für die Placebo-Tage kann Ihnen Ihr Arzt ein Östrogenpflaster empfehlen.

Als Alternative gibt es auch hormonelle Verhütung mit einer geringeren Menge Östrogen, was den Östrogenabfall während der Placebo-Tage mindern kann. Daneben gibt es auch die Minipille, die anstelle von Östrogen ein Gestagenhormon enthält.

Die richtige Antwort auf Ihre menstruelle Migräne finden

Die Periode ist auch ohne die zusätzlichen Schmerzen einer Migräne unangenehm genug.

Aber zum Glück gibt es viele verschiedene Behandlungsoptionen, von regulären Migränebehandlungen über spezielle Hormonbehandlungen. Hoffentlich hat Ihnen unser Artikel eine gute Übersicht über die verschiedenen Optionen gegeben. Eine Menge weitere Tipps und Tricks im Umgang mit Migräne finden Sie auch in unserem Blog.

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