Pochende, pulsierende Kopfschmerzen, die mit jeder Bewegung schlimmer werden. Ein Gefühl der Übelkeit. Verschwommenes Sehen oder Schwindelgefühl, sogar im Sitzen.
Kommt Ihnen das bekannt vor? Dann leiden Sie möglicherweise an Migräne.
Migräneanfälle können äußerst belastend sein und das tägliche Leben stark beeinträchtigen. Jeder Betroffene kann Migräne anders empfinden. Selbst bei ein und derselben Person kann jede Migräne ein wenig anders aussehen als die letzte.
Verschiedene Symptome können in unterschiedlichen Kombinationen und mit unterschiedlicher Intensität auftreten. Sie können auch unterschiedlich lange andauern und häufig oder nur gelegentlich auftreten. Wie können wir also Migränesymptome eindeutig bestimmen?
Und vor allem, wie können wir sie lindern?
Migräne-Symptome - was Sie wissen müssen
Das Hauptsymptom, das die meisten Menschen mit Migräne in Verbindung bringen, sind Kopfschmerzen. Aber obwohl Migräneanfälle starke Kopfschmerzen verursachen können, tun sie das nicht immer.
Migränefälle können gelegentlich auch andere Symptome hervorrufen, ohne dass Kopfschmerzen auftreten. Weitere mögliche Symptome der Migräne sind unter anderem starke Übelkeit und visuelle Störungen (Symptome, die die Augen oder das Sehvermögen betreffen).
Wir werden uns die häufigsten Migräne-Symptome gleich etwas genauer ansehen. Anschließend besprechen wir, wie man sie lindert. So können wir Ihnen helfen, den Umgang mit Migräne zu erlernen.
Migränekopfschmerzen
Migräne kann zu starken Kopfschmerzen führen. Normalerweise treten Migränekopfschmerzen auf einer Seite des Kopfes auf. Migränepatienten beschreiben die Schmerzen in der Regel als pochend oder pulsierend. Häufig verschlimmert sich der Schmerz, wenn der Betroffene versucht sich zu bewegen. Dadurch werden diese Kopfschmerzen zu einem echten Hindernis im Alltag.
Migränebezogene Übelkeit
Übelkeit ist ein weiteres häufiges Symptom einer Migräne. Manche Menschen erbrechen dabei auch. In einigen Fällen geht es den Betroffenen nach dem Erbrechen allmählich besser, in anderen Fällen kann es zu wiederholten Anfällen von Erbrechen kommen. Migräne kann auch Bauchschmerzen und/oder Durchfall verursachen.
Lichtempfindlichkeit
Üblicherweise sind Migränepatienten während ihrer Attacken sehr lichtempfindlich. Der medizinische Begriff für dieses Symptom ist „Photophobie“. Die Augen selbst können ebenfalls schmerzen, aber dies ist kein häufiges Symptom.
Wenn Ihre Migräne gleichzeitig zu Augenschmerzen und verschwommenem Sehen neigt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um herauszufinden, ob Ihre Symptome nicht durch etwas anderes verursacht werden.
Eine besondere Form der Migräne ist die „Migräne mit Aura“. Die Aura ist eine Reihe von vorübergehenden sensorischen Warnsymptomen, die vor Beginn oder während der Entwicklung einer Migräne auftreten können. Die Aura kann sich über etwa 5 Minuten entwickeln und bis zu etwa einer Stunde anhalten. Manche Menschen sehen während der Aura blinkende Lichter oder Zickzack-Muster. Sie können auch blinde Flecken wahrnehmen oder unter verschwommener Sicht leiden.
Geräuschempfindlichkeit
Menschen mit Migräne können nicht nur lichtempfindlich sein, sondern auch geräuschempfindlich – der medizinische Begriff dafür lautet „Phonophobie“. Manche sind auch extrem geruchsempfindlich (bekannt als „Osmophobie“).
Andere Migräne-Symptome
Neben den Sehstörungen gibt es noch eine Vielzahl anderer Aura-Symptome. Manche Menschen bekommen zum Beispiel Schwindelgefühle bei Migräne. Die Betroffenen berichten auch von einem Taubheitsgefühl oder einem Kribbeln, das gewöhnlich in einer Hand beginnt und den Arm hinaufgeht, bevor es sich auf Gesicht, Lippen und Zunge ausbreitet.
Zu den Aura-Symptomen können auch Sprachschwierigkeiten oder sogar Bewusstlosigkeit gehören, obwohl dies selten ist.
Schmerzen und Beschwerden bei Migräne lindern
Sobald Sie Ihre Migräne-Symptome erkennen können, können Sie Möglichkeiten zur Bewältigung der Schmerzen und anderen Beschwerden entwickeln.
Es ist erwähnenswert, dass Migränebehandlungen möglicherweise auf Ihre speziellen Symptome abgestimmt werden müssen. Wenn Übelkeit beispielsweise eines Ihrer Hauptprobleme ist, dann benötigen Sie möglicherweise spezielle Medikamente. Es ist auch zu überlegen, wie oft Ihre Symptome auftreten, wie intensiv sie sind und wie lange sie andauern. Was bei Ihnen funktioniert, funktioniert bei einem anderen Migränepatienten vielleicht nicht.
Wenn Sie häufig unter Migräne leiden, könnten Sie ein Kandidat für prophylaktische (präventive) Behandlungen sein, die die Häufigkeit und/oder Intensität Ihrer Symptome verringern können.
Medikamente
Medikamente zur Linderung von Migränebeschwerden können rezeptfrei gekauft oder von Ihrem Arzt verschrieben werden. Es ist aber wirklich wichtig, dass man bei der Anwendung von Medikamenten vorsichtig ist. Zu viel bestimmter Migränebehandlungen kann zu „Medikamenteninduzierten Kopfschmerzen“ (auch bekannt als „Rebound-Kopfschmerzen“) führen, lesen Sie daher immer die Packungsbeilage für alle Medikamente, die Sie ausprobieren möchten.
Sie sollten Ihren Arzt informieren, wenn die rezeptfreien Medikamente nicht helfen, Ihre Symptome unter Kontrolle zu bringen, oder wenn Sie diese häufiger einnehmen müssen, als in der Packungsbeilage empfohlen wird.
Schmerztabletten
Schmerzmittel sind oft die erste Anlaufstelle bei dem Versuch, die Beschwerden der Migräne zu lindern. Aber für viele Menschen sind diese nicht genug.
Menschen, die unter starken Migränekopfschmerzen leiden, benötigen unter Umständen stattdessen vom Arzt verschriebene Schmerzmittel oder spezielle Migräne-Medikamente. Triptane sind hier sehr beliebt, da sie die Blutgefäße verengen, die Entzündung reduzieren und gleichzeitig den Schmerz betäuben.
Antiemetika
Sie können sich aber auch rezeptfreie Medikamentkombinationen besorgen, die sowohl die Schmerzen als auch die Übelkeit behandeln. Wenn Ihre Medikamente jedoch von einem Arzt oder einer Ärztin verschrieben wurden, wird Ihnen möglicherweise empfohlen, separate Medikamente gegen Schmerzen und Erbrechen einzunehmen.
Medikamente zur Verhinderung von Erbrechen oder Übelkeit werden als „Antiemetika“ bezeichnet. Ihr Arzt kann Ihnen die richtigen Dosierungen empfehlen, die Ihren persönlichen Erfahrungen mit den Symptomen entsprechen.
Prophylaxe
Ärzte können auch präventive („prophylaktische“) Medikamente verschreiben, um entweder das Auftreten von Migräne zu verhindern, die Dauer eines Anfalls zu verkürzen oder die Häufigkeit der Anfälle zu verringern. Die Prophylaxe muss in der Regel täglich eingenommen werden.
Hormonbehandlungen
Manche Migräneanfälle treten in Form einer Menstruationsmigräne auf, d.h. sie treten zu bestimmten Zeitpunkten im Menstruationszyklus auf (z.B. kurz vor der Periode). Diese Form der Migräne kann durch Hormontherapien, die ebenfalls von Ihrem Arzt verschrieben werden, verhindert oder gemildert werden.
Behandlungen, die nicht auf Arzneimitteln basieren
Es gibt Möglichkeiten, Migräne-Symptome ohne Medikamente zu behandeln.
Manche Menschen finden zum Beispiel, dass Akupunktur Linderung bringt. Eine weitere innovative Behandlung, die keine Medikamente beinhaltet, ist die transkranielle Magnetstimulation (TMS) – ein Verfahren, das von einem Arzt durchgeführt wird. Dabei werden magnetische Impulse am Kopf des Patienten angebracht.
Gesunder Lebensstil
So wie jeder Mensch Migräne auf unterschiedliche Weise erleben kann, bedarf es oft mehr als nur eines Ansatzes, um die Symptome erfolgreich zu lindern. Während einige gut auf eine bestimmte medizinische Behandlung ansprechen, müssen viele von uns auch einen gesünderen Lebensstil pflegen.
Ruhe
Eine Ruhepause in einem ruhigen, abgedunkelten Raum kann helfen, da Migränepatienten oft empfindlich auf Licht und laute Geräusche reagieren. Das Auflegen eines kalten Tuches kann ebenso beruhigend sein wie die sanfte Massage der schmerzhaften Stellen am Kopf.
Bewegung
Bestimmte Übungen, die die Muskelentspannung fördern, können bei der Bewältigung der Schmerzen helfen. Wenn Sie während eines Migräneanfalls zu starken Schmerzen neigen, könnten Yoga, Meditation oder geführte Achtsamkeit helfen, Ihren Zustand zu verbessern.
Vermeidung von Migräneauslösern
Bis zu einem gewissen Grad kann Migräne durch die Identifikation und Vermeidung von potenziellen Auslösern unterbunden werden.
Ein Migräne-Tagebuch kann dabei ein wirklich nützliches Hilfsmittel sein. Manchmal ist es möglich, damit bestimmte Muster zu erkennen; zum Beispiel, wenn die Migräne bei bestimmten Wetterbedingungen oder nach dem Sport auftritt.
Auch Dehydrierung, das Weglassen von Mahlzeiten, laute Geräusche, ungewöhnliche Gerüche, bestimmte Medikamente, Stress und hormonelle Veränderungen, wie sie z.B. während der Menstruation (Periode), der Schwangerschaft oder der Wechseljahre auftreten, können Auslöser für Migräne sein.
Bestimmte Lebensmittel, Lebensmittelzusätze oder -zutaten wurden ebenfalls als potenzielle Migräneauslöser identifiziert. Daher kann ein Ernährungstagebuch Ihnen helfen, Ihre Anfälle unter Kontrolle zu bringen. Dabei werden die Auswirkungen von Alkohol, Koffein, Nitraten (die in einigen Wurstwaren enthalten sind), Aspartam und Mononatriumglutamat (MSG) berücksichtigt, die alle mit Migräne in Verbindung gebracht wurden.
Starten Sie noch heute Ihren Weg zur Migränelinderung!
Es besteht kein Zweifel: Migräne ist ein schlimmes Leiden, mit dem man leben muss.
Auch wenn Sie vielleicht irgendwann die Ursachen Ihrer Migräne bestimmen und Ihren Lebensstil entsprechend anpassen können, sollten Sie trotzdem keine Zeit verschwenden, die richtige Akutbehandlung zu finden.
Egal, ob die Migräne Ihre Sehkraft beeinträchtigt, Übelkeit, Erbrechen oder Schwindel hervorruft: mit der richtigen Behandlung können Sie den Stress und die Belastung, die damit einhergeht, verringern.